Yorg Alnas gehörte zu den ersten Freiwilligen, die den Nukleus in TANKSTELLEN mit Mentalenergie stärkten, um den TERRANOVA-Schirm bei Angriffen der Terminalen Kolonne zu stabilisieren. Er wurde zum ersten Opfer der suchterzeugenden Nebenwirkungen der Einsätze.

 

Yorg Alnas war ein älterer, weißhaariger Terraner. Um seine Mundwinkel hatten sich tiefe Falten eingegraben, die ihm einen verhärmten Ausdruck verliehen.

 

Alnas hatte die Verzweiflung über den Tod seiner Tochter in sich hineingefressen und war verbittert geworden. Es schien ihm gut zu tun, wenn er eine Gelegenheit fand, mit anderen Menschen darüber zu sprechen. Dabei redete er auf seine Gesprächspartner ein und wurde heftig. Mit Vorliebe schimpfte er über »die da oben«, die die Bevölkerung für dumm verkauften. Ganz besonders gegen Perry Rhodan richtete sich seine Wut, denn er gab dem Terranischen Residenten die Schuld für den Tod seiner Tochter.

 

Yorg Alnas war nie verheiratet gewesen. Doch er adoptierte ein Blues-Mädchen, das im Jahre 1285 NGZ die einzige Überlebende eines Schiffsunglücks im Bereich von Olymp gewesen war. Da solche übergreifenden Adoptionen schwierig waren, setzte sich Rhodan persönlich für Alnas ein, der seine Tochter zum Dank Rhonda Alnas nannte. Doch während des Krisenfalls Karthago sollte Rhonda im Februar 1304 NGZ mit einem Raumschiff evakuiert werden, das sein Ziel nie erreichte. Nach zehn Jahren wurde sie für tot erklärt. Alnas gab Rhodan persönlich die Schuld für den Angriff der Arkoniden. Der Resident habe ihm seine Tochter gegeben und dann wieder genommen.

 

Am 11. Februar 1345 NGZ besuchte Alnas die Siegesfeier der Solaren Meisterschaft im Magellan-Stadion. Die Ankündigung, dass jeder Zuschauer bei der Stabilisierung des TERRANOVA-Schirmes beitragen könne, machte die Veranstaltung für ihn noch interessanter. Im Stadion traf er auf Quarter Phillip und Güryliihitz, wobei er durch fremdenfeindliche Äußerungen gegenüber dem Blue auffiel. Auch auf Homer G. Adams' Rede reagierte er aufgewühlt und persönlich betroffen und beschimpfte die Solare Residenz.

 

Doch nach dem Experiment, das ihn in eine eigene Welt versetzt hatte, in der er seine verstorbene Tochter wiedergesehen hatte, war er aufgewühlt und verändert. Er entschuldigte sich bei seinen beiden Kollegen für seine Ausfälle. Vier Tage später trafen sie sich im Unithers Rüssel, wo sie sich »Drei von der TANKSTELLE« nannten und auf weitere Einsätze brannten. Alnas, der sich sehnte, seine Tochter wiederzusehen, war bei der nächsten Gelegenheit, am 6. März, wieder an Quarter Phillips Seite im Magellan-Stadion.

 

Die Abhängigkeit der beiden Freunde von den TANKSTELLEN-Einsätzen wurde immer offensichtlicher. Als Quarter Phillip Alnas zum letzten Mal sah, schien dieser um Jahre gealtert und verbittert zu sein. Er gestand Phillip, dass er ewig im Stadion bleiben wollte und die Zeit zwischen den Schichten kaum mehr ertrug. Von Alnas' Selbstmord erfuhr Phillip über die Nachrichten. Der Alte hatte einen Antigravschacht manipuliert und sich in die Tiefe gestürzt. Seine letzten Worte waren gewesen: »Ich gehe zu ihr!«